Vertriebene und Verbliebene erzählen. Tschechoslowakei 1937-1948

ZeitzeugInnengespräch im Rahmen der Sonderausstellung

Do, 18.02.2016, 18:30
Die Ausstellung thematisiert die NS-Zeit in der Tschechoslowakei und die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg. Lebensgeschichtliche Videointerviews, die in Österreich, Tschechien und der Slowakei geführt wurden, dokumentieren Erinnerungen an diese Geschichte bis in die Gegenwart. Als mitteleuropäische Kooperation kann die Ausstellung zeitgleich in Wien, Prag und Bratislava gezeigt werden.
Zu den ZeitzeugInnen-Gesprächen werden jeweils zwei Interview-PartnerInnen, die in den Videos der Ausstellung auftreten, eingeladen. Sie werden unterschiedliche Erfahrungen und historische Perspektiven zum Ausstellungsthema einbringen und diese in einer offenen, vom Projektleiter und Kurator der Ausstellung, Georg Traska, moderierten Diskussion darstellen. Es sollen auch ZeitzeugInnen eingeladen werden, die heute in der Tschechischen Republik leben und an einer deutschsprachigen Diskussion teilnehmen können.

Donnerstag, 18.2.2016, 18.30 Uhr: Volkskundemuseum Wien
Eva Morton und Eleonore Schartelmüller führen ein vom Kurator Georg Traska moderiertes Zeitzeuginnen-Gespräch.

Eva Morton lebte mit Ihrer Mutter und Ihren älteren Geschwistern in Brünn, als Hitler im März 1939 Böhmen und Mähren annektierte. Der inzwischen verstorbene jüdische Familienvater hatte 1937 die Übersiedlung aus Wien in die Wege geleitet, weil er die „Anschluss“ Österreichs befürchtete. Nun wurde die Familie in Mähren von den Nationalsozialisten und ihrer „Rassenpolitik“ eingeholt…

Eleonore Schartelmüller und Eva Morton kannten sich noch aus der Brünner bürgerlichen Gesellschaft der NS-Zeit. Frau Schartelmüller  war die Tochter eines Berufsoffiziers, der in der Monarchie in einem tschechischen Dragoner-Regiment diente, dann in der Ersten Tschechoslowakischen Republik und schließlich in der Deutschen Wehrmacht…

Frau Schartelmüller wurde mit dem Brünner Todesmarsch unmittelbar nach Kriegsende aus der Stadt vertrieben. Frau Morton konnte bleiben, doch erhielt die Familie die „arisierte“ Fabrik nicht zurück und verließ anlässlich des kommunistischen Putsches im Februar 1948 das Land.


Weitere Termine:

Donnerstag, 3. März 2016, 18.30 Uhr: Slowakisches Institut, Wipplingerstraße 24-26, 1010 Wien

Dienstag, 8. März 2016, 18.30 Uhr: Tschechisches Zentrum Wien, Herrengasse 17, 1010 Wien


Informationen zur Ausstellung finden Sie HIER!
Volkskundemuseum Wien
Laudongasse 15–19, 1080 Wien
T: +43 1 406 89 05
F: +43 1 406 89 05.88
E: office@volkskundemuseum.at

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Di, ab 17.00 Uhr


Eintritt
frei im ganzen Museum