Decolonizing in Vienna!

Kollektive künstlerische Forschung und Vermittlung

Fr, 09.02.2024 – So, 10.03.2024
Im Rahmen von Open Spaces & Galleries werden wir einen Workshop anbieten in dem wir unsere Vermittlungsmethoden sowie Arbeitsmaterialien zeigen.
Wir laden euch sehr herzlich ein, daran teilzunehmen, die Stadt aus einer postkolonialen Perspektive zu betrachten und gemeinsam mit uns neue Schwerpunkte für eine kritische Auseinandersetzung festzulegen.

Das Kollektiv Decolonizing in Vienna! verweist in ihrer Arbeit auf Denkmäler, Straßennamen und repräsentative Orte in Wien und macht sichtbar, wie Österreich bzw. Wien mit Kolonialität und kolonialer Gewalt verwickelt war und wie koloniale Ansprüche heute in uns fortwirken.
Die Arbeit ist inspiriert von zahlreichen ähnlichen Initiativen im deutschsprachigen Raum und knüpft in seiner Arbeit an die historischen und künstlerischen Interventionen vorangegangener Aktivist*innen, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen in Wien an (zB.: Simon Inou, Belinda Kazeem-Kamiński, Claudia Unterweger, Pamoja, Evelyn Arthur-Johnston, Toledo i Dertschei, Sophie Schasiepen, Walter Sauer, …).
In ihrer Vermittlungsarbeit, den Spaziergängen als kollektive Methode des Verlernens verweisen sie mit visuellen Materialien auf vergangene widerständige Erinnerungspraxen. Decolonizing in Vienna! lädt die Teilnehmer*innen ihrer performativen Spaziergänge dazu ein, sich mit dem gewaltvollen weißen, kolonialen, patriarchalen, anthropozentrischen kulturellen Archiv und dem kollektiven Bewusstsein auseinanderzusetzen. Hierfür bedient sich das Kollektiv des öffentlichen Raums als eines Rahmens, in dem sie die Teilnehmenden dazu einladen gemeinsam nachzudenken. Dies wird durch dekonstruieren, intervenieren und über andere Wege zum Verständnis dieser komplexen und miteinander verflochtenen Verhältnisse zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu denken versucht. Indem Sinn arbeitet, Decolonizing in Vienna! nicht nur an der Aufarbeitung vergangener Zeiten, sondern stellt in ihrer kritischen Erinnerungsarbeit aktualisierende Bezüge zur Gegenwart her. Es geht also nicht nur um die problematischen Denkmäler, Fassaden oder Straßenschilder selbst, sondern um eine anti-monumentale performative und transformative Praxis kultureller Erinnerung.
Kollektives (Ver)lernen bedeutet für Decolonizing in Vienna! eben performative kollektive Interventionen zu schaffen, die die Verstrickungen der Kolonialität, die in und um uns allgegenwärtig ist, und selbst unsere Wünsche und unsere Vorstellungskraft beeinflussen zu Verlernen. Kollektivität ist in diesem Fall keine rhetorische Figur, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil der Praxis des urbanen Gehens. Über die Spuren der Kolonialität in der Gegenwart nachzudenken, bedeutet, sich auf eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem einzulassen, was uns als Menschen und unsere Alltagspraktiken prägt. Diese Reflexion intensiviert sich im Austausch in der Gruppe, in der Kollektivität in Bewegung, im Austausch von Fragen, Reflexionen und Informationen, in den transformativen Impulsen, die dabei entstehen und verstärkt werden. Die gegenseitige Aktivierung ist eine grundlegende Basis unserer pädagogischen Praxis.
Die Bilder präsentieren die kollektive Praxis von Decolonizing in Vienna! und versammeln diverse transdisziplinäre Materialien und Requisiten ihrer performativen Vermittlungsarbeit, mit denen sie die kolonial-rassistischen Einschreibungen an spezifischen Orten problematisieren. In deren Erinnerungspraxis zum kulturellen Erbe kolonialer Gewalt, weißer Überlegenheit und anderen Verflechtungen sind sie bemüht, diese so multiperspektivisch, wie komplex und reflektiert zu gestalten und verschiedene Sicht(en) auf vergessene oder verdrängte Geschichte(n), und gesellschaftliche Konflikte zwischen Akteur*innen des globalen Südens und des globalen Nordens sichtbar zu machen.

Gründer:innen des Kollektivs Decolonzing in Vienna:
Carla Bobadilla, Petz Haselmayer, Marietta Mayrhofer-Deák, Gregor Seidl, Marcela Torres Heredia
 
www.decolonizinginvienna.at
@decolonizing_in_vienna

Open Spaces & Galleries

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Di, ab 17.00 Uhr


Eintritt
frei im ganzen Museum