Produkt: Muttertag

Zur rituellen Inszenierung eines Festtages

Fr, 06.04.2001 – Mo, 04.06.2001
Auf den ersten Blick wird der Muttertag vielfach als ein gesellschaftlich akzeptierter und kommerzialisierter weltlicher Feiertag von schlichter Gestalt wahrgenommen, der jährlich an einem Sonntag im Mai von der Mehrheit der Bevölkerung pflichtbewußt begangen wird. Bei näherem Hinsehen jedoch entpuppt er sich als ein allseits vertrautes Ritual, das zur ideologischen Festlegung eines sich permanent wandelnden Mutterideals dient.

Die Ausstellung erzählt von der amerikanischen Provenienz des Muttertages (1914), seiner Instrumentalisierung durch unterschiedlichste Personengruppen und Institutionen in Deutschland und Österreich, die ihn seit Anfang der Zwanziger Jahre bis heute bewerben und ihm dadurch mal mehr öffentlich, mal mehr im Hintergrund Form und Inhalt geben. Der Grundgedanke gilt der Frage, nach welchen unterschiedlichen Arten und Weisen am Muttertag Modelle sozialen Geschlechts und weiblicher Identität reproduziert, modifiziert, kommuniziert und aufgegriffen werden.

Beginnend mit den ersten politisch motivierten Muttertagsfeiern erweist sich der Muttertag als gut funktionierende Schnittstelle zwischen privatem und öffentlichem Bereich sowie als flexible Projektionsfläche gesellschaftlicher Grundhaltungen und Interessen. Die Ausstellung will einen Beitrag leisten, den Muttertag aus seinem Schein des Unpolitischen herauszuholen und ihn in einen interdisziplinären, (kultur-)historischen und feministischen Kontext setzen.
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